Jeden Tag, sobald jemand anderes in der Nähe ist, die Maske auf. Überall, wo man jemanden treffen könnte, ein anderes Gesicht sehen könnte, ein Lächeln empfangen könnte, die Maske auf. Überall, wo mich jemand treffen könnte, wo jemand mein Gesicht, mein Lächeln sehen könnte, die Maske auf.
Führt das zur Verrohung unserer Gesellschaft? Lernen die Kinder keinen sozialen Umgang mehr?
Ich kann diese Ansichten teilweise nachvollziehen und halte sie doch für überzogen.
In den Familien liegt nun, nach meiner Meinung, eine besondere Verantwortung. Hier werden Gesichter ohne Masken gesehen, hier werden lächelnde Gesichter gezeigt und hier werden freundliche Worte gesprochen. Hier wird sich umarmt und hier besteht die Chance Wärme und Liebe zu leben. Und wird diese Chance immer genutzt? Nein, natürlich nicht - immer gibt es nicht, genauso wenig, wie das Wort nie.
Für alle die, die zu Hause zu wenig Wärme, Liebe, Lächeln und freundliche Worte empfangen, sei es in einer Familie oder auch in einem Single Haushalt, für alle diese Menschen können wir uns gemeinsam einsetzen.
Wenn da draußen mein Lächeln unter der Maske nicht gesehen wird, dann kann ich immer noch freundliche Worte sprechen. Ich grüße nun vermehrt, anstatt nur zu lächeln, jeden, dem ich begegne. Ich spreche die Leute, die ich kenne an und frage nach, wie es ihnen geht. Ich drücke aus, dass ich mich freue, sie zu sehen. Ich wünsche ihnen eine schöne Adventszeit.
Das sind freundliche Gesten, die auch mit Maske funktionieren. Die den Menschen gut tun und mir selbst auch. Ich bleibe im Kontakt mit den Menschen um mich herum. Ich verstecke mich nicht hinter meiner Maske, ich verlerne auch mein Lächeln nicht und ich glaube fest daran, dass wir uns bald wieder ganz offen anlächeln dürfen und dass wir es dann alle noch können.